2 Hunde

Gedanken zur Hundeerziehung


Wenn Ihr Hund lernen soll, was erlaubt und was verboten ist, dann ist er auf ein klares Feedback von Ihnen angewiesen.

Meine Aufgabe als Trainerin sehe ich darin, Ihnen zu zeigen, wie dies in angemessener Weise geschehen kann.

Der erste Schritt besteht darin, Ihrem Hund verständlich zu machen, was Sie überhaupt von ihm wollen.
Ich werde Ihnen zeigen wie er lernt und wie faszinierend es ist, ihm dabei zuzuschauen.

Hundeerziehung heißt aber auch, ihm zu zeigen, dass bestimmte Dinge für ihn verboten sind und Sie beabsichtigen, dies auch durchzusetzen.

Mich durchsetzen – bei meinem Hund? Mache ich mich dabei nicht unbeliebt, löst das nicht Stress aus?

Ja, das könnte vorübergehend passieren.

Ein Hund bekommt nicht immer das was er möchte. Dies löst Frust und Stress aus, da geht es ihm nicht besser als uns Menschen. Wir kennen dieses Gefühl ja auch und der Umgang damit muss gelernt werden.

In der Hundeerziehung wird heute viel über positive Verstärkung geredet.

Positive Verstärkung bedeutet nichts anderes, als dass Sie ein erwünschtes Verhalten belohnen, in der berechtigten Hoffnung, dass es dann häufiger gezeigt wird.

Mit Belohnungen zu arbeiten ist eine ganz wichtige Komponente im Hundetraining. In der Anfangsphase, wenn der Hund etwas Neues lernt, ist dies der beste Weg ihm zu zeigen, was wir von ihm wollen.

Aber mit Belohnungen zu arbeiten ist nur die eine Seite der Medaille.

Wenn ich nur mit Belohnungen arbeite – wie lernt der Hund dann mit Frust und Stress umzugehen?

Doch nicht dadurch, dass ich ihm jeden Frust und Stress aus dem Weg räume.

Ich bin nicht davon überzeugt, dass man beim Hundetraining ausschließlich mit positiver Verstärkung/Belohnung arbeiten kann und sollte.

Die Fähigkeit, eine vertretbare Dosis Frust auszuhalten sowie Stressbewältigungsstrategien zu lernen, sind für mich elementare Bestandteile in der Hundeerziehung.

Die Theorie besagt:

Strafen kann man vermeiden, wenn der Hund vorher ein erwünschtes Verhalten als  Alternative lernt oder ihm ein entsprechendes Abbruchkommando beigebracht wird.

Das ist grundsätzlich nicht verkehrt. Ich zeige Ihnen im Training auch, wie so etwas gemacht wird.

Nur- in der Realität hat die Theorie so ihre Tücken.

Zur Illustration:
Ein Welpe will die Butter vom Tisch klauen. Um eine Korrektur/Strafe zu vermeiden müssten Sie ihm jetzt erst mal ein Alternativverhalten beibringen, z.B. auf seine Decke gehen und dort bleiben oder ein Abbruchkommando.

Schöne Idee:
Der Welpe kann aber im Moment weder das eine noch das andere. Es war einfach noch gar keine Zeit da, ihm so etwas beizubringen.

Was tun Sie also?
Das Verhalten ignorieren, versuchen die Butter zu retten oder ihm per deutlichen Nasenstüber, verbunden mit einem scharfen „Nein“, klarzumachen -  die Butter wird nicht geklaut.

Meine Hunde haben es alle mit der zuletzt genannten Variante gelernt. Unsere Beziehung hat dadurch nicht gelitten, obwohl ich mich damit sehr wohl kurzzeitig unbeliebt gemacht habe.

Ein Punkt ist dabei noch sehr wichtig und wird gerne übersehen:
Wenn der Welpe sich nach der Strafe zurücknimmt, wer hindert Sie daran, dieses sich Zurücknehmen sofort mit entsprechender Belohnung zu verstärken?
Kommt der Welpe wieder zum Tisch und Sie sehen, dass er sich an die Butter nicht mehr ran traut, können und sollten Sie das natürlich auch wieder sofort belohnen.

Dieses Zurücknehmen ist doch letztendlich nichts anderes als ein Alternativverhalten.

Belohnung und Strafe ergänzen sich.
Mit Belohnungen kann ich keine Grenzen setzen, aber ich kann dem Hund damit signalisieren, dass das Einhalten von Grenzen angenehmer ist als ihre Überschreitung.

Grundlage jeden Gehorsams ist und bleibt Vertrauen und nicht die Angst vor Bestrafung!

Meine Aufgabe als Trainerin sehe ich darin, Ihnen für die Erziehung Ihres Hundes das nötige theoretische Wissen und die praktischen Fähigkeiten zu vermitteln, damit das Unternehmen Hundeerziehung für Sie zum Erfolgserlebnis wird.

Der Gebrauch von Stachelhalsbändern, Teletac und Erziehungsgeschirren mit Zugeinwirkung unter den Achseln wird abgelehnt.